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WeLock Fingerabdruck Türschloss im Test: Smartes Türschloss mit schlechter App

Die Digitalisierung des Eigenheims hat in sehr vielen Bereichen bereits die breite Masse erreicht: Insbesondere smarte Beleuchtung, Sicherheitskameras, smarte Klimaanlagen und Heizthermometer sowie auch Heißwasserbereiter bieten heute bereits eine Internetverbindung.

Ein Bereich, wo smarte Lösungen enorm viel Komfort bieten können, ist bei Türschlössern. Vor der Haustür nicht mehr nach Schlüsseln suchen oder in Panik zu verfallen, wenn der Postbote vor der Tür steht und man die Schlüssel nicht mehr findet, sind nur eine der wenigen Qualitäten, die smarte Türschlösser bieten können. Wir haben von Welock das Touch EBL 43 Türschloss für einen ausführlichen Test zur Verfügung gestellt bekommen und dieses natürlich für euch getestet.

Hardware und Einbau

 

Der WeLock Touch EBL 41 wird einbaufertig geliefert und kann in Türen mit einer Tiefe von 55 bis 100 Millimetern verbaut werden. Der äußere Türknauf enthält die gesamte Elektronik und einen Fingerabdrucksensor, wobei auch ein Zahlenschloss vom selben Hersteller existiert. An der Innenseite befindet sich ein Türknauf aus Edelstahl, welcher das komfortable Entsperren von Innen ohne Schlüssel oder NFC-Chip erlaubt.

Der äußere Knauf ist über einen Vierkantstift mit dem Schließzylinder verbunden, greift diesen allerdings nur dann, wenn die Türe entsperrt ist. Dadurch lässt sich der äußere Knauf immer drehen, selbst dann, wenn sich das Schloss damit nicht entsperren lässt. Der innere Knauf dagegen greift immer, was aus einem reinen Sicherheitsaspekt nicht ideal ist, wenn sich eine Glasscheibe genau in Höhe des Schlosses befindet.

Der Einbau des WeLock Touch EBL 41 erfolgt wie bei einem klassischen Schließzylinder: Hierbei wird der innere Knauf mit einem Imbusschlüssel entfernt, von der Außenseite durch das Schloss geschoben und nach der Adjustierung von innen wieder drangeschoben und fixiert. Sobald die drei für den Betrieb notwendigen und nicht mitgelieferten AAA-Batterien reingesteckt und die Akku-Klappe geschlossen ist, kann die Einrichtung beginnen.

Einrichtung und App

Die grundlegende Funktionalität des WeLock Touch EBL 41 kann vollkommen über das kleine OLED-Display am äußeren Türknauf eingerichtet werden. Ein längeres Drücken der Einschalttaste rüft das Menü auf, wo zuerst ein Admin-Fingerabdruck hinterlegt werden kann. Die ersten drei registrierten Fingerabdrücke gehören standardmäßig dem Administrator und können künftig das Menü aufrufen. Alle weiteren Benutzer können lediglich das Schloss entsperren.

Die WeLock Apps für Android und iOS erlauben außerdem das Entsperren des Schlosses per Bluetooth, die Verwaltung von Benutzern, das Gewähren von temporärem Zugriff zum Haus sowie die Einrichtung der drei mitgelieferten NFC-Tags als Schlüssel. Leider scheint die App allerdings bei WeLock nicht sehr ernst genommen zu werden, denn das Interface ist miserabel gestaltet und die Funktionen sind kaum durchdacht.

Die App ist ansonsten grundsätzlich funktional und zuverlässig. Das Interface ist jedoch absolut nicht intuitiv, das Hinzufügen von neuen Nutzern ist mühsam und das Zuweisen von NFC-Schlüsseln und Fingerabdrücken an App-Benutzer ist schwierig bis unmöglich. Andere Nutzer können erst temporären oder permanenten Zugriff erhalten, wenn sie bereits einen WeLock-Account erstellt haben. Das mag zwar noch kompensierbar sein, allerdings gelang es mir beispielsweise nicht, registrierte Fingerabdrücke über die App zu entfernen. Die Fingerabdrücke müssen zudem manuell jedes Mal einem Nutzer zugewiesen werden, denn ansonsten muss sich der Administrator schlichtweg merken, in welcher Reihenfolge der Fingerabdruck hinzugefügt wurde.

Der Hersteller bietet eine abgespeckte, dafür deutlich schöner gestaltete WeLock Lite-App für Android an, welche jedoch nicht im Google PlayStore zum Download bereitsteht. Das schönere Interface bezahlt man allerdings zusätzlich mit der Tatsache, dass es für diese App somit keine automatischen Updates gibt und andererseits damit, dass man sie nicht zur Einrichtung vom Türschloss selbst oder zusätzlichen WLAN-Gateways benutzen kann.

Funktionalität

Hat man die App mit allen Benutzern im Haus eingerichtet, sei es nur für den Zugriff per App, per Fingerabdruck oder auch per NFC-Tag, funktioniert das Schloss sowie auch die App zuverlässig. Der verbaute Fingerabdruck-Scanner ist in seiner Qualität nicht vergleichbar mit den oftmals sehr hochwertigen Sensoren in Smartphones, sodass die Erkennung gelegentlich mehrere Versuche benötigt, bis das Schloss entsperrt ist. Immerhin reicht es, den Finger mehrmals schnell auf den Scanner zu legen, bis man das Schloss entsperren hört. Auch, wenn gelegentlich mehrere Versuche notwendig waren, benötigte ich kein einziges Mal die App oder den NFC-Chip zum Entsperren des Schlosses.

Auf der anderen Seite benötigt man mit dem WeLock-Türschloss keinen Schlüssel mehr, sodass innen und außen die lästige Suche nach Schlüsseln jedenfalls wegfällt. Die Akkulaufzeit gibt der Hersteller mit 8.000 Schließvorgängen an, womit WeLock eine Laufzeit von einem Jahr vorrechnet. Mein Akku am Türschloss war allerdings nach einem Monat der aktiven Benutzung bei etwa 80 bis 90 Prozent, womit ich eher Laufzeiten von 4 bis 8 Monaten erwarte. Wenn der Akku leer ist, bietet das WeLock-Türschloss außen einen MicroUSB-Anschluss, worüber es kurzfristig mit Strom versorgt werden kann, um nicht ausgesperrt zu werden. Drei volle, wiederaufladbare AAA-Batterien, eine kleine Powerbank und ein MicroUSB-Kabel sollten daher vorrätig sein für den Ernstfall. Das Schloss zeigt allerdings bei jedem Entsperrvorgang den verbleibenden Akkustand am OLED-Display an, sodass man darauf zweifellos vorbereitet sein wird.

Fazit

Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern solcher Türschlösser ersetzt WeLock den kompletten Schließzylinder und bietet mehrere Möglichkeiten zur Entsperrung des Türschlosses, die nicht nur auf einer App basieren. Es ist somit komfortabler zu nutzen als viele andere Lösungen, wo der bestehende Zylinder nicht ersetzt wird. Auf der anderen Seite bietet WeLock im Gegensatz zu Herstellern wie Nuki keinen motorisierten Entsperr-Mechanismus. Somit muss hier der Türknauf noch manuell gedreht werden, um die Tür zu sperren oder zu entsperren.

Angesichts des Preises von regulär 169,99 Euro, wo es allerdings regelmäßige Rabatte von bis zu 40 Euro gibt, ist der Preis der WeLock Touch EBL 41 für die gebotene Funktionalität absolut angemessen. Reguläre Türschlösser mit Fingerabdruck-Scanner oder Zahlenfeld kosten im lokalen Baumarkt oftmals sogar noch etwas mehr, weswegen man die App-Funktionalität rein preislich als optionales Feature sehen kann. Wer auf der Suche ist nach einem smarten Türschloss, das auch vollkommen ohne App funktionieren kann, dürfte mit dem WeLock Touch EBL 41 sehr glücklich werden.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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